Der MSCI World ist quasi der Index der Indizes, die Basis aller Portfolios, das starke Fundament. Pro MSCI World sprechen jedenfalls diese sechs Gründe…
Du willst dein Geld in Aktien stecken? Hast aber null Ahnung von der Börse? Kein Problem, ETFs machen dir den Einstieg leicht wie nie. Du musst dich um nichts kümmern, sondern brauchst nur sparen, sparen, sparen. Mehr nicht. Doch wie anfangen? Als Basis deines Depots bietet sich vor allem der MSCI World an. Quasi der „Weltindex“. Sechs Gründe sprechen für diesen als Basis. Und zwar diese…
Pro MSCI World #1: Industrieländer
Der erste dicke Pluspunkt: Mit dem Index packst du dein Geld in die Märkte von gleich 23 Industrienationen. Und zwar den 23 größten Industrienationen. Konkret: USA, Japan, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Schweiz, Deutschland, Australien, Niederlande, Dänemark, Schweden, Spanien, Italien, Hongkong, Singapur, Belgien, Finnland, Norwegen, Israel, Irland, Portugal, Neuseeland, Österreich. So wie Länder aufgezählt sind, sind sie übrigens im Index gewichtet.
So oder so: Der MSCI World spiegelt damit rund 50 Prozent der weltweiten Marktkapitalisierung. Sowie an die 85 Prozent der Marktkapitalisierung der indexierten Länder. Entsprechend nimmst du an der weltweiten Entwicklung der Aktienmärkte teil. Wohlgemerkt mit dem Investment in nur einen Index.
Allerdings hat auch der MSCI World seine Kehrseite. Denn bei der Gewichtung liegt die Dominanz klar auf den USA. Diese macht mehr als zwei Drittel aus. Heißt wiederum: Geht es US-Unternehmen schlecht, geht es dem „Weltindex“ schlecht.
Tabelle Länder
Pro MSCI World #2: Branchen
Du streust dein Investment nicht nur breit nach Unternehmen und Ländern, sondern außerdem nach Branchen. Denn der MSCI World setzt auf elf Branchen. Von IT über Finanzen, Konsum und Gesundheit bis hin zu Immobilien.
Diese Streuung nach Branchen macht mehr als Sinn. Geht es einer Branche schlecht, gleicht eine andere Branche deren Verluste aus. Beispiel: Der IT-Sektor hat Probleme, dafür boomen Immobilien. So macht die eine Branche das Minus der anderen wett. Das minimiert wieder dein Risiko. Weil du dein Investment nach Ländern, Unternehmen UND Branchen streust. Eben das macht der World MSCI dir extrem einfach.
Alle elf Branchen samt Gewichtung verrät dir übrigens die Tabelle…
Sektor | Gewichtung | Sektor | Gewichtung |
---|---|---|---|
Welt | 100 % | Kommunikation | 7,3 % |
IT | 21,7 % | Basis-Konsumgüter | 7,2 % |
Finanzen | 15,0 % | Energie | 5,2 % |
Gesundheit | 12,8 % | Rohstoffe/Materialien | 4,1 % |
Nicht-Basis-Konsumgüter | 10,9 % | Versorger | 2,6 % |
Industrie | 10,8 % | Immobilien | 2,3 % |
Ähnlich wie bei den Ländern gibt es bei den Branchen jedoch wieder einen dominierenden Sektor. Den IT-Bereich. Dieser macht allein 22 Prozent aus, somit mehr als ein Fünftel. Versorge oder Immobilien kommen dagegen auf nicht mal drei Prozent. Allerdings ist diese Gewichtung durchaus ein Spiegel der Realität. Zumal die Zusammensetzung variabel ist. Sollte der IT-Bereich künftig schlechter performen, gewichtet der MSCI World diesen automatisch weniger gut. Der Sektor verliert also an Wert. Als Ausgleich wird dafür eine besser performende Branche übergewichtet.
Pro MSCI World #3: Diversifizierung
Die Diversifizierung scheint derzeit eines der großen Trendwörter – und meint nichts anderes als Streuung. Also quasi die Punkte eins und zwei in der Zusammenfassung. Bei der Geldanlage ist die Streuung tatsächlich das A und O der Risikominimierung. Diese erreichst du mit dem Weltindex fast optimal. Erstens eben mit dem Investment in 1.500 Unternehmen. Zweitens mit der Streuung in 23 Länder. Sowie drittens mit elf Branchen.
Entsprechend spielt die Wertentwicklung einer Einzelaktie keine Rolle. Ebenso wie die Entwicklung eines Landes oder einer Branche. Stattdessen zählt bei einem MSCI World ETF allein die Entwicklung des Gesamtmarktes. Das senkt dein Risiko von Verlusten immens. Ausschließen kannst du ein Minus zwar nie. Mit der Streuung des Weltindex geht es aber kaum sicherer.
Wobei der MSCI World bei weitem nicht die gesamte Welt abdeckt. Denn weltweit gibt es über 40.000 Aktienunternehmen. Von diesen machen die ersten 10.000 AGs 90 Prozent der weltweiten Marktkapitalisierung aus. Somit spiegelt der MSCI World mit seinem 1.500 indexierten Werten den Gesamtmarkt recht gut wieder. Denn diese 1.500 AGs stehen für 36 Prozent der weltweiten Marktkapitalisierung. Selbst die extreme Gewichtung von US-Titeln geben schlicht die Wirklichkeit wieder.
Pro MSCI World #4: Rendite
Das vierte dicke Plus des Weltindex: Eine gute Rendite ist dir quasi gewiss. Im Schnitt machte der Index seit seinem Start im Jahr seine neun Prozent. Auf lange Sicht war und ist der MSCI World somit eine sichere Bank. Nicht mit einer Top-Rendite, aber mit einer guten.
Ausschläge nach oben ebenso wie unten gibt es natürlich auch beim MSCI World. So ging es zum Beispiel von 2007 auf 2008 um 40 Prozent bergab. Von 1985 auf 1986 wieder mit 39 Prozent hinauf. Das sind allerdings Extreme, die selten sind. Selbst die letzten zwölf Monate – Dezember 2022 bis November 2023 – ging es mehr als zwölf Prozent nach oben. Trotz Ukraine-Krieg, trotz Krisen, trotz Inflation, trotz Nachwirkungen von Corona.
Apropos: Egal, wann du in den letzten Jahren eingestiegen wärst, nach 15 Jahren hättest du mit Sicherheit einen Gewinn gemacht.
Pro MSCI World #5: Kosten
Der Clou des Index sind zudem dessen geringe Kosten. Und zwar sowohl, was die Kaufkosten wie die laufenden Kosten angeht. Die laufenden Kosten sind überhaupt ein Thema. Schon ein halber Prozent kann bei 100.000 angelegten Euro nach 30 Jahren Laufzeit 100.000 Euro Rendite mehr oder weniger bedeuten. Bei 40 Jahren sogar eine viertel Million. Ausgegangen jeweils von einer Rendite von 6,5 bzw. 7,0 Prozent.
Im Fazit sind Exchange Traded Funds im allgemeinen und der MSCI World im speziellen jedenfalls extrem günstig. Weil ETFs auf Basis des Index hohe Fondsvolumen haben. Diese drücken die Kosten. Kaufkosten fallen meist sogar gar keine an. Eben deswegen lohnt ein zweiter Blick. Schau’ je nach Anbieter bzw. Bank auf die Kaufkosten wie obendrein die laufenden Kosten. Die reine Performance der einzelnen ETFs ist mehr oder weniger gleich. Den Unterschied machen eher die Kosten.
Pro MSCI World #6: Schwellenländer
Zuletzt ist es ein Plus des Weltindex, dass dieser keine Schwellenländer enthält. Sondern – siehe Punkt 1 – allein Industrienationen. Das sieht mancher Anleger als Nachteil, schließlich versprechen Schwellenländer wie China, Russland, Indien oder Südafrika teils satte Gewinne. Doch andererseits können diese auch für Ärger sorgen. Siehe Russlands Einmarsch in die Ukraine oder Chinas Gier nach Taiwan. Allein Russlands Angriff auf die Ukraine und die anschließende Ächtung des Westens brachte russischen Aktien extreme Verluste ein.
Dass der MSCI World Schwellenländer ausschließt, macht dich außerdem flexibler. Denn willst du in Schwellenländer investieren, kannst du parallel einen ETF etwa auf Basis des MSCI ACWI besparen. So musst du im Fall der Fälle – Stichwort Ukraine-Krieg – nur Teile deines Portfolios verkaufen statt das gesamte. Weil du den MSCI World behalten kannst.
Der Weltindex birgt auch Nachteile
Es gibt übrigens noch weitere Vorteile. Zum Beispiel die geringen Schwankungen, die hohen Fondsvolumen oder die vielen Informationen zum Index. Die sechs genannten sind aber die wichtigsten.
Wobei der eine oder andere Punkt ebenso als Nachteil gelten kann. Das gilt etwa für die Schwellenländer oder die extreme Gewichtung auf US-Werte. Perfekt ist der Weltindex also nicht. Apropos: Sechs Nachteile des MSCI World findest du hier. Bevor du in den Index investierst, lese dir diese ruhig durch. Als Anleger solltest du wissen, in was du dein Geld steckst.
Quellen: aktienbaum.de, finanztip.de