ETF-Sparen: 5 Tipps minimieren dein Risiko drastisch

Du willst in ETFs investieren, hast aber Angst? Das ist nur logisch, denn eine Anlage in Aktien – und das sind ETFs nun mal – birgt Risiken. Fünf Tipps minimieren dieses Risiko aber drastisch.

Zuerst einmal: Exchange Traded Funds gelten als sicher, setzen aber nun mal auf Aktien. Diese unterliegen dem typischen Auf und Ab der Börse. Verluste drohen dir beim ETF-Sparen also durchaus. Geld verlieren willst du aber nicht. Im Gegenteil: Dein Geld soll für dich arbeiten und dir eine Rendite erwirtschaften.

Gut für dich: Die Börse ist – eben dank Anlagen wie ETFs – längst kein Tummelplatz mehr für Börsenprofis. Stattdessen können selbst Einsteiger profitieren. Wie du. Denn ETFs verbinden viele Vorteile (siehe hier). Aber eben auch Nachteile. Zum Beispiel mögliche Verluste. Damit deine ETF-Anlage in der Gewinnzone bleibt, brauchst du im Grunde nur fünf simple Tipps beachten. Und zwar diese…

Tipp #1: Streue dein Investment breit

Der wichtigste Tipp an der Börse überhaupt: Streue dein Investment breit. Richtig breit. Was mit ETFs übrigens denkbar einfach ist. Weil die Indexfonds eben auf Indizes setzen. Als Einsteiger solltest du daher einen Welt-Index wählen. Wie zum Beispiel den MSCI World. Dieser enthält 1.500 (!) Unternehmen aus 23 Industrieländern. Das Konzept funktioniert, gut sogar. Seit seinem Start 1975 macht der MSCI World im Schnitt seine 9 % im Jahr. Selbstredend gab es auch mal ein Verlustjahr. Doch im Ganzen ging es in der Regel bergauf. Für den Start ist der MSCI World daher einer der besten Indizes überhaupt. Hast du dann mehr Ahnung, kannst du auch mal auf Risiko gehen.

Merke: Eine breite Streuung ist an der Börse ein Muss. So gleichen die Gewinne einer Branche die Verluste einer anderen aus. Mit einzelnen Aktien ist das schwer. Mit ETFs – zumal mit kleinen Summen – deutlich einfacher. Stichwort MSCI World. Weil du nicht nur die Papiere eines Unternehmens, sondern von 1.500 kaufst. Aus 23 Ländern sowie elf Sektoren. Das minimiert mögliche Verluste extrem.

Tipp #2: Denke auf lange lange Zeit

Ebenfalls ein guter Tipp: denke langfristig. Wirklich langfristig. Nicht in Wochen, nicht in Monaten, nicht in Jahren. Sondern in Jahrzehnten. Wahrscheinlich willst du für die Rente sparen? Perfekt. Fängst du mit 20, 30 Jahren an, hat deine Anlage bzw. dein Sparplan drei vier Jahrzehnte Zeit. Und diese Zeit spielt an der Börse eine der ersten Geigen. Denn auf lange Zeit entwickelte sich die Börse immer in eine Richtung: aufwärts. Schau’ dir nur mal die wichtigsten Indizes an. DAX, NASDAQ 100, S&P 500, Dow Jones, Nikkei. Auf lange Zeit zeigen deren Charts nach oben.

Klar gibt es Schwankungen, auch mal Abstürze bzw. Crashs. Doch die Jahre und vor allem Jahrzehnte gleichen schlechten Zeiten aus. Zumal nach einem Tal generell ein Berg folgt.

Merke: Kursschwankungen an der Börse sind normal. Doch je länger du investiert bleibst, desto mehr Rendite machst du. Das zeigen die Statistiken der letzten Jahre und Jahrzehnte. Laut Finanztip hat zum Beispiel der MSCI World nach 15 Jahren Investment seinen Anlegern immer ein Plus erwirtschaftet.

Tipp #3: Der beste Einstieg ist JETZT

Apropos: Denkst du wirklich langfristig, ist der Zeitpunkt deines Einstiegs vollkommen egal. Klar wäre nach einem Börsen-Crash der ideale Zeitpunkt. Aber kannst du einen solchen vorhersagen? Nein? Dann warte nicht, steig’ ein. Heute. Jetzt. Nicht morgen, nicht übermorgen, nicht nächstes Jahr. So verzichtest du nur auf Gewinne.

Denn noch mal: Langfristig kennt die Börse nur eine Richtung. Aufwärts. Nach einem Tief folgt immer ein neues Hoch, langfristig legten die Indizes auf der ganzen Welt immer zu. Schau dir nur mal den DAX über die letzten fünf Jahre an. Sprich: den Zeitraum November 2018 bis November 2023. In dieser Zeit legte der größte deutsche Aktienindex von 11.518,99 Punkte (02.11.2018) auf 15.148,45 Punkte (02.11.2023) zu. Also um über 3.600 Punkte oder über 30 %.

Klar gab es Talfahrten. Am 20. März 2020 stand der DAX nur noch bei 8.928,95 Punkten. Zu der Zeit hättest du also knapp 2.600 Punkte im Minus gestanden. Danach ging es aber bis zum November 2021 auf 16.159,97 Punkte rauf. Bis September 2022 wieder auf 12.114,36 Punkte runter. Doch wie gesagt: Bis zum 2. November 2023 kletterte der DAX erneut auf 15.148 Punkte.

Merke: Über die Jahre zeigen die Börsen generell nach oben. Crashes relativiert die Zeit. Tipp #2: Denke langfristig. Denke in Jahrzehnten. Und vor allem: Kaufe nach, wenn die Börsen am Boden liegen. Mit einem ETF-Sparplan greift bei schlechten Zeiten übrigens der Cost-Average-Effekt. Ergo: Dranbleiben lohnt.

Tipp #4: Vermeide Klumpenrisiken

Tipp Nummer vier ist ebenfalls simpel: Vermeide Klumpenrisiken. Von einem Klumpenrisiko reden Profis, wenn du nur auf ein Land setzt. Also zum Beispiel allein den DAX, ergo Deutschland. Oder wenn du nur auf eine Branche setzt. Zum Beispiel Tech oder Pharma. Solche Branchen können heute boomen und morgen plötzlich einbrechen. Ebenso wie einzelne Länder. Achte beim ETF-Sparen also auf die Zusammensetzung des Index.

Das ist übrigens einer der Punkte, der Indexfonds so interessant macht. Die Zusammensetzung erfährst du anhand des zugrundeliegenden Index. Kaufst du einen DAX-ETF, sind halt die 40 DAX-Werte enthalten. Transparenz ist das Zauberwort. Eben diese Transparenz versprechen ETFs mit ihrem Basis-Index.

Merke: Denk’ an Tipp #1. Streue dein Investment. Streue es breit. Breit nach Ländern und Regionen. Breit nach Branchen sowie Unternehmen. So vermeidest du das Klumpenrisiko.

Tipp #5: Plane deinen Ausstieg

Als fünfter und letzter Tipp zum Senken des Risikos: Plane deinen Ausstieg. Nicht aufs Datum genau, aber so ungefähr. Willst du zum Beispiel für das Alter vorsorgen, kannst du dir für dein Investment einen Ausstieg zum Eintritt der Rente überlegen. Oder schon zehn Jahre zuvor, wenn du früher in Rente willst. Du kannst deine Anlage auch „häppchenweise“ verkaufen. Durchaus clever, wenn die Börse gerade brummt. Schau’ aber, ob (und was) mehrere Verkaufsorder dann vielleicht kosten.

Merke: Brauchst du schon bald Geld? Dann „parke“ dein Geld lieber in Festgeld oder noch besser Tagesgeld. Das wirft Zinsen ab und ist – vor allem Tagesgeld – von heute auf morgen aufgelöst. Aktien, Fonds und ETFs musst du im schlimmsten Fall mit Verlust verkaufen.

Das Restrisiko von Aktien und Alternativen

Mit diesen fünf Tipps ist das Risiko bei Aktien und Fonds – ergo ETFs – deutlich reduziert. 100-prozentige Sicherheit gibt es selbstredend nicht. Dennoch machst du bei langer Laufzeit mit Sicherheit Gewinn. Zumal die Gewinne wieder Gewinne abwerfen. Ich sag’ nur Zinseszinseffekt.

Im Fazit sind jedenfalls auch ETFs nicht ohne Risiko. Weil ein ETF nun mal ein Fonds ist, der (in der Regel) auf Aktien aufbaut. Mit fallenden Kursen und sogar einem Crash musst du einfach rechnen. Das ist das Gesetz der Börse. Doch nach jedem Tief folgt ein neues Hoch. Nach jedem Crash feierten die Börsen neue Rekorde. Das ist die Natur der Börse. Dafür brauchst du weder Know-how noch einen Experten an deiner Seite. Zumal gerade ETFs als Indexfonds simpel sind. Soll heißen: transparent und einfach zu verstehen. Kennst du den Index des ETFs, weißt du, welche Titel dieser enthält. Steigt der Index, steigt der ETF, damit dein Investment. Fällt der Index, fällt auch der ETF. Dafür musst du nicht studieren.

So oder so: Auf lange Sicht machen Aktien – und damit Fonds und ETFs – immer Gewinn. Nur musst du halt in Jahren und Jahrzehnten rechnen. Irgendwann werden aus Verluste wieder Gewinne. Also bleib’ am Ball. Und vor allem: Steig’ an. Jetzt!

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